Traditionell

Traditionell

Die Chinesen entdeckten schon vor über 4000 Jahren Energie­linien, sog. Meridiane, am Körper des Menschen. Es wird von einem Energie­fluss gesprochen, der durch Nadelung bestimmter Punkte in diesen Meridianen angeregt werden soll. Die Körper­akupunktur wird also gemäß der traditionell chinesischen Medizin benutzt. Dazu sind einige Dinge, Lebens­arten über den Patienten wichtig zu wissen. Ebenso wird am Mikro­system Ohr die Ohr­akupunktur eingesetzt, wobei auch eine Störherd­diagnostik erfolgt, um Narben oder Zahn­störherde als Heilungs­hindernisse zu entdecken.

Anamnese:

Kennen­lernen des Patienten in einem Gespräch, in dem nicht nur das Symptom wichtig ist, sondern das Ganze. Das ist ein großes Wort, denn häufig hat sich der Patient so sehr auf sein Symptom, z. B. Rücken­schmerz, konzentriert, sodass auch er im Gespräch sich auf seine Vorlieben, Stärken und Schwächen erst neu besinnen muss. Ist jemand zug­empfindlich, schwirren ihm Gedanken nachts im Kopf herum, ist der Kopf oft heiß und sind dabei die Füße kalt ? Aber auch: Was liegt dem Patienten, was ist seine Stärke, wo sind seine Energien ? Die traditionelle Heran­gehens­weise ist vielmehr, ein Bild schaffen, von dem, was bei dem Patienten ins Ungleich­gewicht geraten ist.

Diagnostik:

Mir ist am Anfang einer Therapie­serie eine Störherd­diagnostik wichtig. Was ist das ? Störherde stören den Gesundungs­verlauf. Zum Beispiel können Narben den Energie­fluss in einem Meridian behindern. Wir kennen das aus der Schul­medizin. Daher wissen wir, dass durch einen Herz­infarkt Muskel­gewebe abstirbt und eine Narbe hinterlässt. Das wird sichtbar im EKG durch veränderte Reiz­strom­leitung und kann sich auch in Herz­rhythmus­störungen äußern. Ähnlich verhält es sich mit dem durch eine Impf- oder Operations­narbe gestörten Energie­fluss eines Meridians. Ein Meridian wird von den Chinesen seit Jahr­tausenden als Energie­fluss­bahn angesehen. Wir haben Möglich­keiten, durch Akupunktur darauf einzuwirken. Wir haben aber auch die Möglich­keit, Hinweise des Körpers zu nutzen, um bestimmte Stör­herde zu erkennen. Dazu wird die Ohr­akupunktur benutzt. Dank eines französischen Arztes, Dr. Paul Nogier, wird seit den 1950er Jahren die Ohr­akupunktur weiter­entwickelt. Hier haben sich unter anderem diagnostische Möglich­keiten entwickelt zur Erkennung auch von Zahnstör­herden.

Therapie:

Das 4000-jährige chinesische Wissen ist uns Europäern in vielerlei Hinsicht fremd, aber wenn man sich darauf einlässt, ist es wiederum logisch. Entwickelt hat sich die traditionell chinesische Medizin aus Natur­beobachtungen, nicht anders, wie bei uns auch, nur einige tausend Jahre früher. Wenn man sich durch eine ausführ­liche Anamnese ein Bild von dem Patienten gemacht hat, von seiner Disharmonie, kann man nicht nur durch Gespräche, sondern auch durch Aktivierung mittels Akupunktur­punkten etwas anregen. Angeregt werden soll ja vieles! Nicht nur auf Organe soll Einfluss genommen werden, sondern ein Zuviel an der einen Stelle kann abgeleitet werden und damit ein Ausgleich in einem Yin-Yang-Meridianpaar. Der Patient soll damit wieder in ein Gleich­gewicht kommen. Die Körper­akupunktur kann dafür genutzt werden.

Körperakupunktur:

Akupunkturpunkte

362 Akupunkturpunkte sind am Körper bekannt. Sie sind zum größten Teil auf 12 paarig (rechts/​links) angeordneten Meridianen zu finden.

Zusätzlich kommen noch 2 außer­ordentliche Meridiane auf der Vorder- und Rückseite des Menschen mit ganz zentraler Bedeutung und noch bestimmten Yin- und Yang-Bahnen, die einen besonderen Einschaltpunkt, den Kardinalpunkt, brauchen. Außerdem haben sie keine eigenen Punkte, sondern leihen sich von den 12 Meridianen die Punkte. Aus der Tradition heraus wissen wir, dass es bei den Chinesen vor Tausend Jahren und davor nicht erlaubt war, einen Kranken weiter als bis zum entweder Kniegelenk oder Ellenbogengelenk zu entblößen bzw. zu behandeln.

Wandlungsphasen

Aus dieser Zeit stammt das Wissen um die sog. „Antiken Punkte“. Diese sind eng mit der Theorie der „Fünf Wandlungs­phasen“ verknüpft. Die Fünf Wandlungs­phasen werden in ihren energe­tischen Ideen bis heute in der traditionellen Medizin genutzt. Fünf Grund­elemente sind hierbei wie in einem Kreis eng miteinander verknüpft. Sie bedingen sich gegenseitig, in dem die Schwäche des einen Elementes auch das im Kreis nach­folgende negativ beeinflusst.